Kanadas Provinz Saskatchewan ist neben Manitoba die Kornkammer des
Landes. Endlose Felder und kleine Bauminseln
prägen die
Landschaft, wo in vergangenen Zeiten riesige Büffelherden
über die Prärie zogen.
North Battleford ist eine kleine Stadt mitten in Saskatchewan.
Hier stoßen wir auf dieses Schild:
(auf deutsch in etwa: pflanze eine Reihe für die Foodbank an!)
Und eine Straße weiter finden wir die Foodbank:
Wir gehen hinein und stellen uns als Mitglieder einer deutschen
Foodbank bzw. Tafel (www.tafel.de) vor. Die Leute freuen sich
über den Besuch und
wir dürfen einen Blick "hinter die Kulissen" werfen.
Dies ist eine kleine Foodbank mit 2 Angestellten und vielen
Freiwilligen. Es gibt einen ehemaligen Möbelwagen, der im
Winter
oft Probleme macht, mit dem die Ware abgeholt wird. Nach dem Sortieren
wird die Ware in Kisten, in die sogenannten Hampers, gepackt, die dann
an die Bedürftigen kostenlos ausgegeben werden. Brot ist, wie
auch
bei uns, immer genug vorhanden. Obst und Gemüse sind, anders
als
in Deutschland, eher Mangelware. Nur zur Erntezeit, im
August/September, gibt es reichlich. Auch die Milch ist so knapp, dass
sie teilweise nur an Familien mit Kleinkindern ausgegeben wird.
Wir bekommen Kontaktadresse und Wegbeschreibung zu Edmontons Foodbank,
zu der wir unbedingt hinsollen. Das haben wir auch vor.
Lebensmittelausgabe in North Battleford
Lagerraum North Battleford
Juni 2007 - Edmonton, Hauptstadt der Provinz
Alberta, Canada
Alberta ist eine der reichsten Provinzen Kanadas. Das fruchtbare
Prärieland geht im Westen in die Rocky Mountains
über, wo die
berühmten Nationalparks Banff und Jasper liegen.
Edmonton hat knapp eine Million Einwohner. Der anhaltende
Wirtschaftsaufschwung (unter anderem durch große
Erdölvorkommen) beschert den Einwohnern neben steigendem
Wohlstand
auch enorm gestiegene Grundstücks- und Mietpreise. Hier sind
die
Mieten nicht, wie in Deutschland, an einen Kostenindex gebunden,
sondern können fast beliebig erhöht werden. Das hat
zur
Folge, dass der ärmere Teil der Bevölkerung in
finanzielle
Schwierigkeiten gerät. Um die Miete zahlen zu können,
müssen anderweitig Abstriche gemacht werden - oft beim Essen.
Die Edmonton Food Bank, 1981 als erste Foodbank in Kanada
gegründet, unterstützt diese Menschen.
Die Foodbank in Edmonton. 8 Fahrzeuge, vom Van bis zum 5-Tonner, holen
und verteilen die Ware.
An über 140 Ausgabestellen, in Kirchengemeinden, sozialen
Einrichtungen etc. werden monatlich tausende von Menschen mit
Lebensmittelkartons versorgt.
Auch hier freut man sich über den Besuch aus Deutschland, und
wir bekommen eine Führung durch die Foodbank.
Die Lagerhalle hat gigantische Ausmaße. In Kühl- und
Gefrierhäusern lagert verderbliche Ware.
Jährlich werden über 3.000 Tonnen Lebensmittel
angenommen und verteilt.
Im Monat werden rund 300.000 Snacks und Mahlzeiten an Schulen,
Suppenküchen etc. ausgegeben.
Palettenweise "Überraschungskartons". Eine Firma holt von
Supermärkten unverkäufliche Ware ab - Dosen mit
Knick,
beschädigte Umkartons etc. und gibt diese an die Foodbank
weiter.
An diesen Tischen werden die "Überraschungskartons" ausgepackt
und sortiert.
Die Packstation für die Hampers, die Lebensmittelkisten
für die Bedürftigen.
Jede Woche helfen 150 Freiwillige, die Arbeit in der Foodbank
zu bewältigen.
Extra für uns kam das Maskottchen der Foodbank: "Fill-Up, the
Grocery Bag" - zu deutsch etwa "Füll-mich, die Einkaufstasche".
Die Edmonton Foodbank hat eine sehr aktive
Öffentlichkeitsarbeit.
Auf den großen Sportveranstaltungen, Trachtenfesten,
Weihnachtsfeiern und vielen kleineren Veranstaltungen kommen
järlich etwa 1 Million Kanadadollar (rund 700.000 Euro) in bar
an
Spenden zusammen. Dazu kommen Lebensmittelspenden von rund 13 Millionen
Dollar.
In vielen Läden stehen Boxen für Lebensmittelspenden.
Zur
Weihnachtszeit läuft die Aktion "Stuff-a-Bus": Ein Linienbus
sammelt Lebensmittelspenden vor Edmontons Einkaufszentren.
Wir bedanken uns bei Edmonton's Food Bank für den herzlichen
Empfang und die vielen Informationen!
mehr unter:
www.edmontonsfoodbank.com
9.Juli 2007 - Inuvik, Northwest Territories, Canada
Hoch im Nordwesten Kanadas bildet der Mackenzie River ein riesiges
Delta, bevor er ins Polarmeer fließt. An diesem Delta liegt
Inuvik, 3.296 Einwohner, erreichbar nur per Flugzeug oder über
eine 750 km lange Schotterstasse, den Dempster Highway. Die Einwohner
sind entweder die Ureinwohner, Eskimos und Indianer, oder die
"Dazugezogenen", die meist bei den Erdölfirmen
arbeiten.
Von etwa Mitte Mai bis Mitte August geht hier die Sonne nicht unter,
dafür wird es in den Wintermonaten kaum hell.
Es ist unglaublich heiß heute, 30 Grad im Schatten!
Füer eine bessere Versorgung mit Gemüse gibt es hier
eine
einzigartige Einrichtung, das kommunale Gewächshaus. 72
Familien
haben hier ihren kleinen "Schrebergarten" unter Folie.
Neben dem Gewächshaus steht Inuviks Foodbank:
Leider ist die Foodbank geschlossen. Auf der Eingangstüre
findet sich folgende Aufschrift:
Unter der Telefonummer ist niemand zu erreichen. Ist die
Foodbank
überhaupt noch aktiv? Heute ist Montag, und bis zum
möglichen
Öffnungstag am Mittwoch möchten wir nicht warten.
Im Besucherinformationszentrum fragen wir nach und treffen dort Jodie,
die auch schon in der Foodbank geholfen hat.
Von ihr erfahren wir, dass die Foodbank noch offen ist und
hauptsächlich im Winter arbeitet. Auch sie erreicht niemand,
jedoch bekommen wir die Emailadresse der Foodbank. Von Dawson City aus,
wenn wir wieder Internetzugang haben, werde ich versuchen, ein paar
Informationen zu bekommen.
Am 15.7. finde ich diesen Zeitungsartikel von "Siku News"zur
Inuvik Food Bank im Internet.
Es scheint, als fehle es in Inuvik an allem. Die Lebensmittel sind
knapp, der Kühlschrank defekt. Diesen Winter hatten sie mehr
Zuspruch als sonst:
Inuvik's food bank struggles
A broken fridge and no soup doesn't keep the sole food bank
in the Northwest Territories' Beaufort Delta region from handing out
food.
Publisert: 26.06.07 04:26
During a tour of the Inuvik Food Bank, Mandie Abrams opens a
refrigerator to reveal about 20 bags of cereal to a reporter." The
fridge is broken, so that's all we can keep in here," she told the
Inuvik Drum.
The centre still has a deep freezer, which on June 21, contained some
donated muskox, but Abrams said the food bank doesn't have money for
repairs.So the fridge will stay broken for now.
"Since January we've given out 918 bags of food," said Abrams. "We've
had very high usage this year. A normal night would be about 40 bags,
but we were having 90-bag nights this winter."
The Food Bank is a volunteer organization, and the centre's 12
volunteers must work to stretch every dollar, so the centre can stay
open on Wednesdays.
"We need to sort and bag all the food and arrange to have volunteers
here. It takes quite a bit," Abrams said, adding the centre must also
be cleaned and records kept.
The biggest problem is finding donors.
"We've been very fortunate to have the generosity of people making
donations. But in times like these, the most difficult part is just
keeping food on the shelves," she said. "We're missing a lot of our
staples. We need pasta and rice, we're out of fruit, we need soup."
Under the current rules, a typical client receives one regular-sized
grocery bag of food every two weeks.
These bags usually contain pasta and sauce, two fruit and two
vegetables, a can of beans and two soups.
In Inuvik, this bag would cost about $22 to $25.
Inuvik's food bank is the only one in the Beaufort Delta.
zürück
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