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Nanni,
Kilian und Balou unterwegs in Kanada.
Sonntag, 24. Juni - Dienstag, 26. Juni 2007
Sonntag, 24. Juni:
Heute sind wir von einer kleinen neuapostolischen Gemeinde zum
Gottesdienst auf dem Campingplatz eingeladen. Danach gibt es
ein Picknick am See.
Die Gemeinde kommt aus dem 80 km entfernten Kenora, die 35 Mitglieder
sind übers Wochenende zum Campen hergekommen.Viele davon sind
deutschstämmig, meist aus dem Norden Deutschlands.
Der Gottesdienst folgt im weitesten Sinne der katholischen Liturgie. Es
gibt einen kleinen Chor, aber sonst ist alles ganz schlicht gehalten.
Uns zu Ehren wird teilweise auf deutsch gepredigt. Die Stimmung ist
heiter, und als ein Wasserflugzeug dröhnende Kreise
über dem kleinen Unterstand am See dreht, müssen alle
über die Unterbrechung schmunzeln.
Nach dem Gottesdienst verwandeln sich die Herren in schwarzen
Anzügen und Krawatten schnell in lustige, grillende
Familienväter in Shorts, die uns ganz
selbstverständlich ein Bier anbieten. Zum Gegrillten
gibt es verschiedene selbstgemachte Salate, für uns
ein echtes Luxusessen.
Helmut, den wir am Abend zuvor kennenlernten, ist Anfang der 70er Jahre
von Buxtehude 'rübergekommen
und selbständiger Maurer und Fliesenleger in Kenora.
Ihm gefällt die kleine Stadt, die von zahllosen Seen und
Inseln umgeben ist. Die Rehe kommen direkt auf sein
Grundstück, wo er noch eine kleine Hobbyfarm betreibt. Diesen
Winter hatten sie regelmässig Wölfe in der Stadt, die
es auf die vielen Rehe abgesehen hatten. Die Schwarzbären
konnte man winters an und in den Müllcontainern von
Restaurants beobachten, wo sie nach Resten suchten.
Zum Abschied schenken uns Monika und Helmut noch eine Schachtel
Truthahneier von ihren eigenen Puten.
Dann machen wir uns auf den Weg ins nächste Bundesland, nach
Manitoba
Montag, 25. Juni:
Bis jetzt sind wir über 3000 km durch Wald- und Seengebiete
gefahren und haben etwa die Hälfte des Kontinents durchquert.
Ab Kenora gibt es nur eine einzige Straße, die
Ontario mit Manitoba und dem fernen Westen Kanadas verbindet,
den Transcanadian Highway.
Mit Manitoba erreichen wir das Prärieland, die Kornkammer
Kanadas. Im Informationszentrum meint die freundliche Dame, sie
dürfe es zwar nicht so direkt sagen, aber die Staaten Manitoba
und das darauffolgende Saskatchewan seien überwiegend topfeben
und langweilig. Erst in Alberta, wo die Rocky Mountains beginnen, sei
es wieder interessant.
Es ist hier wirklich anders, eher norddeutsch im Aussehen, nur viel
größer. Der Blick geht über endlose
Kornfelder mit vereinzelten Baumgruppen dazwischen, in denen meist die
riesigen Höfe liegen.
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Ein "White-tailed Deer", zu deutsch etwa "Weißschwanzreh".
Die Tiere sind deutlich größer als die deutschen
Rehe und stehen überall an Straßen und in
Campgrounds.
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Vorsicht Wildwechsel! Diese Wasserschildkröte "rannte" direkt
vor uns über die Straße.
Orthodoxe Kirche in Winnipeg. Neben deutschen gibt es eine
hier viele ukrainische Einwanderer. Es gibt ukrainische Festivals und
Geschäfte mit kyrillischer Schrift auf den
Werbetafeln.
Unfallopfer kurz vorm Riding Hill National Park. Seltsamerweise konnte
man an dieses Skunk so nah heranfahren, dass ein Foto möglich
war. Normalerweise sind diese Tierchen, sofern sie
überfahren auf der Straße liegen, von einer
unglaublichen Gestankswolke umgeben. Die Duftnote ist schwer
zu beschreiben, in etwa ein Konzentrat aus abgestandenem
Achselschweiß, sonnengereiftem Münsterkäse
und als Grundton dicke Schweinejauche. Gelangt diese Mischung durch die
Lüftung ins Auto, hat man 5 Minuten
später noch etwas davon.
Coyote mit erbeutetem Streifenhörnchen. Ich hatte mir Coyoten
größer vorgestellt. Dieser war etwa so
groß wie unser Hund, also etwa 40 cm Schulterhöhe,
aber ganz schlank und langbeinig.
Elch am Wegrand im Riding Hill Nationalpark. Wieder ohne Geweih,
dafür sieht man hier den typischen Bommel am Hals, den alle
Elche haben.
Dienstag, 26.Juni:
Frühstück am Moon Lake im Riding Hill National Park.
Nachts waren wir die einzigen Camper auf dem kleinen Platz.
Irgendwo in der Ebene auf schnurgerader Straße zwischen
Manitoba und Saskatchewan
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