black-forest-tour.de
Nanni,
Kilian und Balou unterwegs in Kanada.
Zwischenstand
vom 8.August:
Wir sind am Arrowlake
bei Narkusp in BC und campen hier mit Freunden und Seeadlern.
Kein Internet, kein
Telefon, in den nächsten Tagen gehts hier weiter.
14.-22.Juli
Von Dawson City über Top of the
World und Denali Highway nach Anchorage, Alaska.
Zurück
nach Kanada über den Alaska Highway bis Whitehorse.
Bei Dawson City fließt das klare Wasser des Klondike in das
trübe Wasser des Yukon.
Dawson City hatte um 1900, zur Zeit des Goldrauschs am Klondike, bis zu
30.000 Einwohner. Jetzt sind es nur noch 2000. Die Straßen
sind
wie in alten Zeiten ungeteert, die Gehsteige aus Holz. Zum
Kneipenschild auf dem Foto: Ein "Sourdough",
also ein Sauerteig, ist die scherzhafte Bezeichnung für einen
alten, erfahrenen Yukon-Bewohner. Zu Goldrauschzeiten hatte jeder
Goldgräber seinen Sauerteig dabei,
aus Frostschutzgründen nah am Körper, damit er sich
sein
Brot, das Bannock, wie ein dicker Pfannkuchen in der Pfanne
backen
konnte.
Der riesige Schwimmbagger "Dredge No.4" im Bonanza Creek.
1896 fand man hier erstmalig grobkörniges Gold. Ob es
Frau
Carmack beim Wäschewaschen fand, oder ihr Mann mit Schwager
und
Neffe zuerst darauf stieß, ist bis heute strittig.
Jedenfalls lösten die 3 Herren beim Eintragen ihrer Claims den
Goldrausch aus und wurden reich und berühmt.
Zuerst waren es viele kleine Claims, die einzelnen Goldsuchern
gehörten. Dann kaufte eine Gesellschaft die kleinen Claims auf
und
setzte
Schwimmbagger ein. Dazu musste man lediglich ein so großes
Wasserloch graben, dass der Bagger hineinpasste. Vorn baggerte er den
Kies auf, siebte innen das Gold heraus, und ließ den Kies
hinter
sich wieder fallen. Damit fraß er sich in Schlangenlinien das
Flußtal hoch. Eine Dampfmaschine war der Antrieb, die ganze
Wälder voll Holz verheizte. Der Lärm, den dieser
Bagger
machte, muss unvorstellbar gewesen sein.
Vorn quer das Tal des Klondikeriver, hinten längs Bonanza
Creek.
Auch wenn schon einiges wieder eingeebnet ist, erkennt man die
"Baggerwürstchen", die sich kilometerlang in Schleifen duch
die
Täler ziehen.
Von Dawson City nach Alaska führt der Top of the World
Highway.
Die ersten 80 km fährt man oberhalb der Baumgrenze auf den
Bergrücken entlang. Während der Beifahrer den
herrlichen
Blick genießt, versucht der Fahrer, wenigstens den
ärgsten
Schlaglöchern auszuweichen.
An der Grenze Kanada-Alaska
Nach der Grenze führt die Straße wieder ins Tal
hinab.
Überall stößt man auf verlassene
Goldgräbercamps,
die ihre Maschinen einfach stehen ließen.
Die erste Stadt nach der Grenze ist Chicken, das auch auf jeder
Landkarte zu finden ist. Chicken hat winters 11
und im Sommer
35 Einwohner.
Goldgräber wollten die Stadt ursprünglich nach dem
heimischen
Schneehuhn "Ptarmigan" nennen. Da aber niemand wusste, wie man das
schreibt, beließ man es bei "Chicken", also "Huhn". Hier auf
dem
Foto "Downtown Chicken", bestehend aus 3 Häusern, wo
es bekannt guten Blaubeer- und Apfelpie gibt.
Von den Ölfeldern bei Prudhoe Bay am Nordmeer zum eisfreien
Hafen
Valdez im Süden Alaskas zieht sich rund 1.300 km lang die
Alaska
Pipeline.
Die Ölindustrie boomt in Alaska. Überall werden
Arbeitskräfte gesucht.
Gletscher beim Skull Peak. Hier bleiben wir über Nacht und
können abends lange durchs Fernglas einen Grizzly beobachten..
Ein Wanderweg mit Hängebrücke führt zum
Gletscher, den wir aber nicht bis oben laufen.
Am nächsten Morgen stehen wir am "Denali Viewpoint North" und
lauern darauf, dass sich der höchste Berg Amerikas zeigt, der
Mount McKinley (6194 m). Er ist fast immer von Wolken verdeckt.
Hurra, da ist er! Die 2 weißen Kleckse in der Bildmitte sind
der Süd- und der Nordgipfel des McKinley.
Anchorage ist mit knapp 300.000 Einwohnern die
größte Stadt
Alaskas. Hier gibt es neben dem Seehafen einen riesigen internationalen
Flughafen, der viertgrößte Frachtflughafen der Welt.
Direkt
daneben der Lake Hood, siehe Bild, der Wasserflughafen mit Hunderten
von Wasserflugzeugen, und am anderen Ende der Stadt ein Landeplatz
für Kleinflugzeuge mit über 1000 Starts und Landungen
am Tag.
Hier schwirrt die Luft nicht nur von Moskitos, sondern auch von
Motorfliegern jeglicher Art und Größe.
In Alaska ist es weit verbreitete Unsitte, Straßenschilder,
Bäume, Blechtonnen und andere geeignet erscheinende Dinge als
Zielscheibe zu benutzen.
Die meist durch größere Kaliber entstehenden
Verzierungen bezeichnet man als "Alaskan Graffiti".
Dieser unauffällige Erdrutsch im Bildhintergrund ist ein
"Felsgletscher". Wußten wir auch nicht, dass es so etwas gibt.
Der Wrangell-St.Elias-Nationalpark in Alaska hat immerhin zwei 16.000
Fuß hohe Berge zu bieten.
Auf kanadischer Seite hängt er mit dem Kluane Nationalpark
zusammen und ergibt so den größten Nationalpark der
Welt.
Die hiesigen Füchse sind deutlich hochbeiniger und
dünner als ihre europäischen Kollegen.
Im Kluane Nationalpark sind der höchste Berg Kanadas, der
Mount
Logan mit 5.959 m, und der größte Gletscher der Erde
außerhalb des Polarkreises zuhause. Leider haben wir ihnen
umsonst aufgelauert, siehe Foto. Und so fahren wir weiter auf dem
Alaska Highway nach Whitehorse zurück, wo wir vor 16 Tagen auf
dem
Hinweg Richtung Norden abgebogen waren.
Tagesmenü: frisch überfahrenes Ptarmigan in
Rahmsosse, gebratene Espenrotkappe mit Knoblauch &
Petersilie, Bandnudeln. Dessert: Schokoladenpudding.
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