Blick aus dem Bett: Abendstimmung am Hemsedalsfjäll, einer
weiten, rauhen Hochebene, auf 1000 Höhenmetern.
Hier pfeift der Wind, nachts hat es keine 10 Grad.
Am nächsten Morgen machen wir einen langen Spaziergang auf dem
Fjäll. Die Menschenleere täuscht: Sogar hier oben
finden sich
an jedem See und Fluss kleine Ferienhäuschen, die sogenannten
Hytten, von denen
offensichtlich jeder Norweger eines besitzt.
Nachmittags fahren wir weiter, hinunter in den Skiort Hemsedal. Wir
brauchen noch einen Tierarzt, der unserem Hund die gesetzlich
vorgeschriebene Wurmtablette gibt und den Hundeausweis abstempelt. In
Hemsedal bei der Tourist-Info gibt uns die Dame eine Telefonummer. Es
ist zwar Samstag nachmittag, aber versuchen wir es mal... Der Tierarzt
geht an's Telefon. Die Praxis ist zwar geschlossen, aber er sitzt
gerade beim Essen im Cafe gegenüber der Touristinfo.
Ob wir der weisse Bus vor dem Eingang sind, und ob wir die Tablette
dabeihaben, will er wissen. Ja!
Also laufen wir kurz über die Strasse, wo uns der
Tierarzt in Arbeitskluft entgegenkommt. Hund kriegt die Tablette, der
Tierarzt zieht
den Stempel aus dem Blaumann, füllt den Pass aus,
wünscht eine schöne Reise und ...will
partout kein Geld
haben!! Sowas ist uns in Deutschland noch nie passiert!
Und nun fahren wir weiter Richtung Meer, zum Sognefjord.
Unterwegs sehen wir diese original erhaltene Stabkirche von 1180
Waldblümchen
Abendstimmung am Sognefjord, gegen 22 Uhr. Hier bleiben wir
über Nacht.
Die Fjorde sind schmal, aber extrem tief - der Fährverkehr
kommt bis in die kleinsten Zipfel.
Und schon sind wir über unzählige Serpentinen wieder
hoch zum Schnee gefahren.
Blick vom Sognefjäll in den Abgrund.
Ganz unten der letzte Ausläufer des Sognefjords, hoch
darüber der Gletscher Jostedalsbreen.
Die Mittsommernacht feiern wir auf dem Sognefjäll
Steintrolle
Nun folgt das Kontrastprogramm zur kühlen Hochebene. Wir
fahren Richtung Kristiansund ans Meer und kaufen unterwegs etwas zu
essen ein:
Eine Spezialität in Norwegen: der echte Geitost (sprich:
Geit-uust), ein fester, aber milder Ziegenkäse, der leicht
süsslich-karamelig schmeckt.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber prima zum
Frühstück (finden wir).
Man serviert ihn auch in dünnen Scheiben auf frisch gebackenen
süssen Waffeln.
Und wo wir gerade beim Essen sind: In den Supermärkten gibt es
überall gekocht tiefgefrorene, lose zu kaufende Shrimps. Man
nimmt
sich eine Papiertüte und füllt ein, wieviel
man haben
mag. Preis: 17,90 Nok pro Kilo (etwa 2 Euro!) - nur noch
auftauen,
schälen und futtern!
(Hier, kurz vor Kristiansund am Meer, ist es so heiss, dass wir uns zum
Essen in den Schatten des Autos verzogen haben.)
Auf der Fähre von Kristiansund zur Insel Tustna
Badestrand am Meer. Sind wir wirklich in Norwegen? Wir fühlen
uns eher wie in Koratien oder Griechenland!
Und ich habe soo viele warme Wollsachen eingepackt!
Miesmuscheln gibt es hier reichlich.
Wir suchen uns die größten aus und mit ein paar
Jakobs- und Herzmuscheln geben sie, in Butter gebraten, ein delikates
Abendessen.
Mitternacht am Meer
Die neue Metallbrücke glänzt im Abendlicht.
Norwegen gibt sehr viel Geld für den Erhalt und Ausbau der
Straßenwege aus. Überall entstehen neue Tunnel und
Brücken.
Winzige Orchideen blühen überall am Meer
Sommerabend am Fähranleger. In Norwegen scheint schon jedes
Kind eine Angel zu haben. Im Meer darf jedermann
fischen. In den Flüssen ist es reglementiert und
man braucht Lizenzen.
Bei Vingsand auf Fosna
Nun haben wir den breiten, südlichen Teil Norwegens schon
hinter uns gebracht. Norwegen wird nun lang und schmal, und wir werden
auf der Küstenstrasse E17 immer Richtung Norden fahren und
unterwegs die magische Wegmarkierung, den Polarkreis,
überqueren. Je nach Wetter wollen wir im Städtchen
Bodo mit der Fähre auf die Lofoten übersetzen.